Biennale Architettura, Venezia, Common Ground
Biennale Architettura, Venezia
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Tektonik – Morphologie städtischer Fassaden Hans Kollhoff


Biennale Architettura, Venezia, Common Ground



Tektonik
Zur Morphologie der Fassade

1. Architektur als soziale Kunst ist wesentlich Raumbildung.

2. Die Mauer, die sich zusammen mit dem Dach zu einem Hausganzen schließt, ist mit ihren Fundamenten fest in der Erde verankert und drängt monolithisch aus ihr hervor.

3. Dieses aus einer Vielzahl unterschiedlicher Teile zusammengesetzte Ganze ist den Bedingungender Schwerkraft folgend, gegliedert.

4. Die den öffentlichen vom privaten Raum scheidende Mauer verwandelt sich morphologisch in eine Fassade (außen) und in eine Wand (innen).

5. Diese öffnet sich dem Menschen gemäß, der wiederum ein proportionales Verhältnis zum Ganzen und seinen Teilen sucht.

6. Ihre skulpturale Energie entfaltet sich im Relief, dessen Materialität, Tiefe und Geschlossenheit über das Maß an Sicherheit und Geborgenheit entscheiden, das die menschliche Natur ihm zubilligt.

7. An prominenter Stelle befreien sich Stütze und Balken aus dem tektonischen Relief und feiern als Säule und Architrav die Proportionalität von Mensch und Artefakt.

8. Dieses Fest ist ein kollektives: Das schöpferische Individuum schreibt das kollektive Gedächtnis fort und prägt sich dabei ein.

Die hier versammelten Modelle sind in den vergangenen 25 Jahren teils in meinem Büro, teils in meinen Entwurfskursen an der ETH Zürich entstanden. Ihre morphologische Entwicklung beginnt mit der allmählichen Artikulation der Oberfläche des skulpturalen Solitärs und endet bei der Säule, die sich aus der Fassade löst als morphologischer Höhepunkt tektonischer Gliederung. Professionelle Erfahrung und experimentelle Lehre greifen dabei unwillkürlich ineinander. Die Fassade im parzellierten Blockrand gewinnt ihre Skulpturalität im Relief, das einer tektonischen Logik folgt, also den Bedingungen der Konstruktion und der ästhetischen Erscheinung gleichermaßen genügt. Dabei bedarf das gegliederte Ganze einerseits der monolithischen Geschlossenheit, das heißt der geschlossenen Fuge und andererseits des ambivalenten Profils, das zugleich trennt und verbindet und erst in der Rundung seine anthropomorphe Körperlichkeit gewinnt. So gibt sich ein oszillierendes Entwurfsprinzip zu erkennen, in dem ein Detail das Ganze gefährden - aber auch vollenden kann.

Ausstellungsort:Castello, Venezia VE, Italien
Adresse:Campo de L Arsenale
Venedig
Italien
Zeitraum:20.09.2012 - 20.11.2012


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