Residential Berlin Dahlem
Villa in Berlin Dahlem
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Wohngebäude | Berlin-Dahlem



Die Bauaufgabe der Villa war in der Berliner Nachkriegsarchitektur auf merkwürdige Weise tabuisiert. Erst Julius Posener hat bei den angehenden Architekten wieder ein Verständnis geweckt für die Villen von Muthesius, hat den englischen Einfluss aufgezeigt und die Bedeutung Schinkelscher Landhäuser für den zweiten wichtigen Entwicklungsstrang, der von Peter Behrens, Bruno Paul und dem frühen Mies van der Rohe repräsentiert wurde.

Hier anzusetzen, erschien uns zu Beginn der entwurflichen Auseinandersetzung mit der Villa geradezu zwangsläufig. Eine kubische Architektur, zurückhaltend und präzise gegliedert, schwebte uns vor, eine monolithische Qualität, die in dieser Konsequenz nur mit Putz zu bewerkstelligen ist. Mit einem leicht vorspringenden Risalit richtet sich das Gebäude zur Straße, während der gleichzeitige Rücksprung zum Garten eine konkave Geste, ein Hereinziehen des Gartens ins Haus bewirkt. Signifikant zeigen sich vor allem die turmartigen Dachaufbauten, Pavillons für die Räume der Kinder, die aus dem ersten Obergeschoss mit jeweils eigenen Treppen zugänglich sind. Diese Besonderheit definiert in Verbindung mit der zentralen Treppenhalle die typologische Struktur der Villa. Gegenüber der zweigeschossigen, mit einem Glasoberlicht versehenen opulenten »öffentlichen« Halle mit Kamin sind die Wohnräume im Zuschnitt und Ausstattung von bewusster Intimität und ganz auf die Bedürfnisse und Wünsche der Familie zugeschnitten.

Dabei entstand eine Vielfalt von Raumcharakteren, unterstrichen durch den Einsatz sehr unterschiedlicher Materialien und kontrastierender Farben. So ist die Halle geprägt durch einen grobkörnigen Terrazzoboden in kräftigen Farben, in Verbindung mit einer Wandtäfelung und Treppenkonstruktion aus Eiche, der Gartensaal durch ein Muster aus großen blaugrauen und weißen Marmorplatten in Verbindung mit einer gold ornamentierten taubenblauen Wandbespannung, während das Esszimmer von schweren roten Vorhang- und Möbelstoffen mit floralen Mustern in Verbindung mit Vitrineneinbauten aus Mahagoni bestimmt wird.

Besonders in der Bibliothek wurde die Möbeltischlerei höchsten Ansprüchen gerecht: Die fein gegliederte und grazil profilierte, mit geschliffenen Gläsern versehene Regalwand hält problemlos dem Vergleich mit Bibliothekseinbauten der zwanziger Jahre stand. Ohnehin ist die Ausstrahlung des Hauses und der Innenräume ohne eine Handwerklichkeit, die höchsten Anforderungen genügt, nicht denkbar. Das gilt für den traditionellen dreilagigen Außenputz auf hinterlüfteter Vorsatzschale ebenso wie für die filigranen Sprossenfenster des Erdgeschosses, für die sauber gefügten Natursteinarbeiten wie für die außerordentlich präzisen Messingkonstruktionen und natürlich in ganz besonderem Maße für die herausragenden Tischlerarbeiten, die im übrigen fast das gesamte Mobiliar umfassen.
Planungsbüro:Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH
Projektleitung:Michael Roth
Bauherr:Privat
Projektadresse:Im Schwarzen Grund
Berlin-Dahlem
Deutschland
Planungszeitraum:1997-2000
Leistungsphasen:1-9
Bausumme: 4.5 Mio. €
BGF:1500 m2
Download Datenblatt: [PDF]
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