Auswärtiges Amt Berlin Herrichtung des ehemaligen Reichsbankgebäudes
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Auswärtiges Amt Berlin, Herrichtung des ehemaligen Reichsbankgebäudes

Verwaltungsgebäude | Berlin-Mitte



Der Umbau des ehemaligen Reichsbankgebäudes für das Auswärtige Amt geht von einer grundsätzlichen Akzeptanz der vorhandenen Gebäudesubstanz aus. Die Eingriffe wurden als Überlagerung durch eine dritte Schicht verstanden, die der neuen Bestimmung und Bedeutung des Gebäudes Ausdruck verleiht und dabei die unterschiedlichen Bereiche in einem neuen Ganzen aufgehen läßt.

Das äussere Erscheinungsbild wurde dabei gänzlich erhalten. Innen wurden als Zeugnisse historischer "Schichten" die vorhandenen Ausbauten der Reichsbank weitgehend erhalten, die Umbauten der DDR aus den 50'er und 70'er Jahren in wesentlichen Teilen.

Entsprechend seiner ursprünglichen Konzeption wird das Gebäude im äußeren Ring für Verwaltungszwecke genutzt, wobei die Leitungsebene im vorderen Bauteil zum Werderschen Markt bzw. zum Erweiterungsbau hin untergebracht ist. Die Raumfolge der ehemaligen Kassenhallen im Mittelbau wurde zur Nutzung als Konferenzzentrum des Auswärtigen Amtes umgebaut. Hier ist das Auswärtige Amt erstmals in der Lage sein, internationale Konferenzen im eigenen Haus auszurichten. Im 7. Obergeschoß ist ein Casino mit umlaufender Dachterrasse vorgesehen. Die ehemaligen Tresorbereiche in den Untergeschossen werden für die Unterbringung des Archivs des Auswärtigen Amtes hergerichtet.

Das Gebäude hinterließ im Innerenvor dem Umbau einen eher dumpfen, düsteren Eindruck, der vor allem auf die Schliessung von Oberlichten und das Vermauern vieler Fenster zurückzuführen war. Diese Öffnungen wurden wieder hergestellt, um in alle Bereiche des Komplexes möglichst viel Licht zu bringen. Somit wird eine helle und angenehme Raumwirkung, gerade auch zu den Höfen, erzielt. Im Konferenzbereich konnten frühere Oberlichter wieder aktiviert werden, um die Konferenzräume intensiv mit Tageslicht zu versorgen. Hier wird gleichzeitig die von den Umbauten verschleierte, für die 30er Jahre ingenieurtechnisch innovative Hängekonstruktion in Stahlskelettbauweise des Mitteltrakts wieder ablesbar gemacht. Alle Büroflure erhielten in Anlehnung an den Originalzustand großzügige Oberlichte sowie Glasausschnitte in den Bürotüren.

Zur Aufwertung der sieben Innenhöfe und der Dachlandschaft wurde ein Freiraumkonzept erarbeitet, das den tristen Bestand in einen terrassierten Dachgarten verwandeln soll. Die flach geneigten Dächer des Mittelbaus wurden extensiv begrünt. Über dem 5. und 6. Obergeschoß wird mittels Hecken und Solitärpflanzen eine Raumfolge introvertierter oder auch geöffneter Bereiche mit Ausblicken über das historische Zentrum Berlins angeboten. Der Dachgarten kann somit sowohl für die Mitarbeiter als auch für verschiedene Anlässe, zum Beispiel Empfänge von Staatsgästen, genutzt werden.
Die bewusste Verwendung von Farbe innerhalb eines integrierten Konzeptes von Kunst und Architektur soll eine deutlich spürbare Frische in das Gebäude bringen. Farbe ist innerhalb des Gestaltungskonzeptes wichtigstes Mittel, um bei weitestgehendem Erhalt der vorhandenen Baustruktur und des bestehenden Materialcharakters mit geringem Aufwand der neuen Funktion, dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, Ausdruck zu verleihen.
Gemeinsam mit dem Künstler Gerhard Merz wurden die Raumkonzepte für alle wichtigen öffentlichen Bereiche des Gebäudes formuliert. Dabei handelt es sich um gezielte Eingriffe mit unterschiedlichen Mitteln, im wesentlichen monochromer Malerei. Im großen Konferenzsaal wurde auf der mobilen Trennwand eine künstlerische Gestaltung realisiert, der in ihrer Farbigkeit ein symbolischer Charakter in Anlehnung an das Wandbild im Bonner "Weltsaal" zukommt. Das Kunstkonzept ist auf das Erlebnis in der Raumfolge hin entwickelt. Mit künstlerischen Mitteln wird auf die verschiedenen Zeitschichten des Bestandes reagiert, um in der Brüchigkeit eine übergreifende Zusammengehörigkeit zu vermitteln.

Das an der Unterwasserstraße gelegene Handwerkerhaus wurde als Bestandteil des Gesamtkomplexes für die Nutzung als Werkstätten des Auswärtigen Amtes hergerichtet. Es steht unter Denkmalschutz und wurde bereits 1925 als technisches Gebäude der Reichsbank nach Plänen von Philipp Nitze erbaut. Es bildet eine eigenständige Hauseinheit mit prägnanter Backsteinfassade.

Zur Unterbringung der Kommunikationstechnikzentrale und der Poststelle wurde im Hof 8 ein Neubau anstelle des obsoleten Kesselhauses errichtet. Die sogenannte Arrondierung schließt den Hofbereich als Gruppe solitärer Baukörper. Neben den Materialien Putz des ehemaligen Reichsbankgebäudes und Backstein des Handwerkerhauses erhielt die Arrondierung eine Stahlblechfassade mit Naturstein-Ausfachung, die die leichte Stahlkonstruktion des Gebäudes erahnen läßt. Das steile Walmach, das die zur Kühlung der technischen Anlagen notwendigen Geräte aufnimmt, ergänzt den äußeren Ring des umlaufenden Satteldaches.

Schließlich wurde im Hof 8 zwischen Handwerkerhaus und Arrondierung eine Poströntgenstelle neu errichtet. Dabei handelt es sich um ein erdgeschossiges Gebäude mit hohem Schornstein zur Druckentlastung. Die Poströntgenstelle wurde ebenfalls als eigenständige Hauseinheit verstanden und mit einer grünen Keramikfassade versehen.
Planungsbüro:Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH
Projektleitung:Tobias Amme • Gereon Legge • Christoph Tyrra
Bauherr:Bundesrepublik Deutschland vertreten durch: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Projektadresse:Werderscher Markt 1
10117 Berlin-Mitte
Deutschland
Planungszeitraum:1996 - 2000
Leistungsphasen:1-9
Bausumme: 150 Mio. €
BGF:125.000 qm
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